Rückblick 2025 - Bodenseefestival

Festivalrückblick 2025

„Freiheit“
17. Mai bis 9. Juni

Im Rahmen des 37. Bodenseefestivals waren in rund 20 Orten der gesamten Region über 70 Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Theater, Tanz und Literatur zu erleben. Artists in Residence waren die charismatische Akkordeonistin Ksenija Sidorova und der faszinierende Jazzpianist Michael Wollny.

Festivalthema Freiheit

Freiheit – ein großes Wort. Ihre An- oder Abwesenheit bestimmt in all ihren Facetten unser Leben. Die Freiheit sagen zu können, was man denkt, sich frei dorthin bewegen zu können, wo man hinmöchte, das eigene Leben möglichst frei bestimmen zu können – all dies ist nicht selbstverständlich. Viele äußere Faktoren spielen eine Rolle, aber auch unser persönlicher Mut und Respekt sind gefragt.

Dem Einsatz für Freiheit wohnte schon immer etwas Idealistisches und Verbindendes inne, was Künstler:innen aller Zeiten inspirierte und noch immer inspiriert. Kunst braucht Freiheit und Freiheit braucht Kunst. Und so stand das 37. Bodenseefestival ganz im Zeichen der „Freiheit“, in Musik, Theater, Tanz und Literatur.

Im Fokus: 500 Jahre Bauernkrieg

Ein Aspekt des Festivalthemas „Freiheit“ ist das 500-jährige Jubiläum des Bauernkrieges. Vor genau 500 Jahren standen in verschiedenen Orten der Region und weit darüber hinaus Bauern gegen Unrecht und Unterdrückung auf. Mit dem Theaterstück „Wenn nicht heut, wann dann!“ wurde das Festival 2025 mit einer Welturaufführung des Theater Lindenhof im Graf-Zeppelin-Haus feierlich eröffnet.

Weitere Konzerte, unter anderem mit dem Scherer-Ensemble und dem Ensemble Sospiratem sowie ein Vortrag von Dr. h.c. Elmar L. Kuhn rundeten das Jubiläumsjahr ab.

Ksenija Sidorova – Virtuosität trifft Leidenschaft

Insgesamt achtmal war Ksenija Sidorova im Rahmen des Bodenseefestivals in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu erleben. Zum Auftakt trat sie gemeinsam mit den Stuttgarter Philharmonikern unter der Leitung von Michał Nesterowicz in Weingarten und in Dornbirn auf. Hier erklang erstmals das von Dobrinka Tabakova komponierte Werk „Sublime Dreams of Living Machines“, ein Konzert für Akkordeon und Orchester, das vom Bodenseefestival, den Stuttgarter Philharmonikern, dem Dzintaru Koncertzāle, dem Sofia Philharmonic und der Royal Liverpool Philharmonic Society in Auftrag gegeben wurde.

Bei ihren weiteren Konzerten begeisterte Ksenija Sidorova zusammen mit wechselnden musikalischen Partnern wie dem Baritonsänger Benjamin Appl, dem Goldmund Quartett, dem Cellisten Alban Gerhardt, dem Mandolinisten Avi Avital (Artist in Residence 2023) und mit dem SIGNUM Saxophon Quartet. Ein Solokonzert sowie ein Schulworkshop rundeten eine mitreisende und facettenreiche Residenz gelungen ab.

Michael Wollny – Jazz trifft Freiheitsliebe

Im Rahmen des Bodenseefestivals 2025 stellte sich Michael Wollny bei insgesamt fünf Konzerten in Deutschland und der Schweiz vor. Neben zwei mitreisenden solistischen Konzerten wurde er jeweils einmal von Saxophonist Emile Parisien sowie von Schauspieler und Sprecher Christian Brückner begleitet. Stehende Ovationen und grenzenloser Applaus zeugten von einer außergewöhnlichen und beeindruckenden Residenz, die mit dem Michael Wollny Trio einen gelungenen Abschluss feierte.

Musik, Theater, Tanz, Literatur – Veranstaltungen des diesjährigen Bodenseefestivals

Neben den Veranstaltungen mit den Artists in Residence Ksenija Sidorova und Michael Wollny hatte das Bodenseefestival eine Vielzahl an weiteren hochkarätigen Veranstaltungen und Künstler:innen im Programm.

Im musikalischen Bereich gastierten so unter anderem das Minguet Quartett, das Münchener Kammerorchester mit Tenor Julian Prégardien, die Violinistin Tianwa Yang zusammen mit dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie sowie Bariton Äneas Humm mit Pianist Daniel Heide. Zu den Auffahrtskonzerten in Münsterlingen kamen Flötistin Lucie Horsch, Cellistin Anastasia Kobekina, Tenor Werner Güra und weitere. Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester Berlin waren zusammen mit Cellist Kian Soltani zu erleben. Das Ensemble Quatuor Agate und das Trompetenensemble Stuttgart mit Domorganist Prof. Johannes Mayr zeigten weitere künstlerische Blickwinkel zum Festivalthema. Neben den Stars bietet das Festival immer auch dem musikalischen Nachwuchs eine Bühne. So waren Studierende der Hochschule für Musik in Trossingen und der Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik zu hören.

Freunde des Theaters wurden neben der feierlichen Eröffnung mit der Produktion „Die ersten hundert Tage“ des Theater Konstanz konfrontiert. Was wäre, wenn rechte Kräfte die Regierung in Deutschland übernähmen? Den Kontrast dazu lieferte die Produktion „Tango de Amor“, die sich auf die Suche nach dauerhafter Leidenschaft in der Liebe begibt. Das CCN / Aterballetto präsentierte zudem mit „Notte Morricone“ zeitgenössischen Tanz.

Literarisch rundeten Raoul Schrott, Marica Bodrožić und das traditionelle Literaturschiff mit Rasha Khayat, Kristin Höller und Christoph Peters an Bord, das Programm ab.

Programm für die ganze Familie

Auch für Kinder und Familien bot das diesjährige Bodenseefestival ein spannendes und vielfältiges Programm. So waren in zahlreichen Veranstaltungsstätten rund um den See abwechslungsreiche Programme geboten. Bei bestem Wetter bildete das traditionelle Picknickkonzert an Pfingstmontag im Schlosspark Salem den krönenden Abschluss des Festivals.

Zum Schmökern und für den Download finden Sie hier die Festivalbroschüre und den Programmflyer des 37. Bodenseefestivals 2025: